Bundesjungzüchterwettbewerb Futterkamp

17. bis 19. Juni 2011

Bundesjungzüchterwettbewerb in Futterkamp 2011 – oder: wie eine kleine Kuh “rheinisch“ wurde

 

Hallo, meine Name ist Hermine und ich bin eine Kuh, wenn auch eine kleine. Ihr fragt Euch jetzt bestimmt, was eine Kuh mit den Jungzüchtern des rheinischen Pferdestammbuchs zu tun hat! Dann passt mal auf …

Bis zum 17.Juni 2011 war mein Leben sehr unspektakulär. Ich wohnte als Dekorationsstück in einem Ausstellungsraum auf der Lehr- und Versuchsanstalt Futterkamp, ganz oben in Schleswig – Holstein, an der Ostsee. Zwar hatte ich schon einige Tage zuvor mitbekommen, dass in Futterkamp etwas Besonderes stattfinden sollte: Die deutsche Meisterschaft der Jungzüchter! Nur konnte ich mir darunter nichts vorstellen! Hier in der Lehr- und Versuchsanstalt ging es doch bisher hauptsächlich um Kühe, Schweine und nur ab und an um Pferde. Aber ich dachte sowieso, dass ich in meinem Ausstellungsraum davon mal wieder nicht viel mitbekommen würde. Immer sind alle Leute nur an den neuesten technischen Geräten und Maschinen interessiert und nicht an mir. Doch an diesem Wochenende fielen plötzlich gegen Mittag mehrere Gruppen junger Leute in den Ausstellungsraum ein und begannen ihr Lager aufzuschlagen. Die wollten da doch tatsächlich übernachten! Da wurde auf- und umgeräumt, dekoriert und, und, und… Und alle hatten was Grünes an und die Deko war grün, genau wie mein Halsband!

Dann wurden alle auf einmal ganz hektisch. Sie zogen sich schick an, mit weißen Hosen zu Ihren grünen T-Shirts, und verschwanden eine Zeitlang Als sie wiederkamen konnte ich auch erfahren, wo sie waren: Der Wettbewerb hatte begonnen und das Team hatte die Disziplinen Theorie und Freispringenbeurteilung bewältigt.  Mit dem Verlauf waren alle zufrieden und nach dem erneuten Umziehen gingen sie wieder,  diesmal zum Abendessen und um die anderen Teilnehmer zu treffen. Von draußen drangen Musik, Gelächter und Anfeuerungsrufe zu mir nach oben in den Ausstellungsraum. In verschiedenen Spielen mussten die Teams ihre Zusammengehörigkeit beweisen. So wie ich hören konnte, schlugen sich die mit den grünen T-Shirts auch hier ganz hervorragend.

Als die Jugendlichen dann später am Abend auf ihren Luftmatratzen zusammen saßen, wurde einer auf mich aufmerksam. Da erfuhr ich, dass grün-weiß die Farbe des rheinischen Pferdestammbuches ist und dass diese Gruppe das Team Rheinland bildet! Ich wurde aus meinem Stand geholt und durfte mittendrin dabei sein. So lernte ich alle kennen: Stefan, Carolin, Joelle, Michel und Julien, die in der Altersklasse II für die 19-25jährigen starteten sowie Stephan, Liesa, Kathrin, Anna und Katharina aus der Altersklasse I, 14 – 18 Jahre. Sie waren alle richtig nett zu mir, lustig und gut drauf.

Am nächsten Morgen waren sie schon früh auf den Beinen, denn nach dem Frühstück begannen Vormustern und Exterieurbeurteilung für die jeweiligen Altersklassen. Und, wie toll, ich durfte mit.  Auch ich bekam ein grünes T-Shirt, um den rheinischen Team Glück zu bringen. So lernte ich auch die beiden Betreuer, meinen Namensvetter Hermann, der Kühe angeblich noch mehr als Pferde mag,

und Tina kennen. Die beiden taten ihr Bestes, um die aufgeregten Teilnehmer zu beruhigen, zu helfen und letzte Tipps zu geben. Als die erste Tageshälfte geschafft war, war ich froh über eine Verschnaufpause. Als Maskottchen war ich ja nun richtig gefordert.

Nach leckerem Mittagessen und einer Runde Grasen für mich ging es weiter: Exterieurbeurteilung für die „Kleinen“ und Vormustern für die „Großen“. Diesmal durfte ich zu den Fans auf die Tribüne. Nach Beendigung der Wettbewerbe wurde eine Führung über das Gelände der lehr- und Versuchsanstalt angeboten, an der alle teilnahmen. Mein Adoptivvater Stefan nahm mich mit, so dass ich meine großen Kollegen im Kuhstall bewundern konnte und sogar einen Einblick in den Schweinestall bekam. Das war für mich und alle anderen sehr eindrucksvoll und lehrreich.

Dann kam der Höhepunkt des Tages – vor allem für mich: Die große Siegerehrung! Alle Teams liefen mit ihren Fahnen und Maskottchen ein. … und das Team Rheinland mit mir der „neu – rheinischen“ Hermine! Die Stunde der Wahrheit schlug. Wie gut hatte das rheinische Team sich geschlagen? Wirklich gut! 4 Einzelplatzierungen unter den ersten 10, sowie 5 weitere unter den ersten 15! Das Team belegte in der Gesamtwertung einen ordentlichen 9. Platz.

Nach einem so anstrengenden und aufregenden Tag brauchte ich endlich  Ruhe, während meine neuen Freunde zur Party aufbrachen, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurden Erst sehr spät kamen sie zum Lager zurück. Ich glaube, so mancher hat kaum geschlafen … aber das hatten sie sich verdient!

Am Sonntag wurde dann von allen gemeinsam nach dem Frühstück das Schlaflager wieder in einen Ausstellungsraum verwandelt und alle Dinge an ihren alten Platz geräumt. Alle? … Nun ja, ich fühle mich sehr wohl im Rheinland und Ullis Garage ist wirklich gemütlich! Ich freue mich schon auf den nächsten Bundesjungzüchterwettbewerb – als Maskottchen des Teams Rheinland mit rheinischem Brand!

Eure Hermine

 

Ergebnisse :

 

AK II (19 – 25 jährige), 7. Platz

 

Joelle Mihm (Viersen) Theorie: 4.Platz, Beurteilen: 12. Platz

Carolin Winkel (Rhein-Erft-Kreis/ Köln) Beurteilen: 8. Platz ,

                                                         Mustern: 11. Platz

Stefan Baehren (Neuss- Mönchengladbach)

                        Freispringen/Beurteilen : 12. Platz

                        Theorie : 15.Platz

                         Mustern : 14. Platz

 

Peitschenführer: Michel Felten (Rhein-Erft-Kreis/Köln)

Ersatz: Julien Schwiderski (Mettmann)

 

AK I (14-18jährige), 10. Platz

 

Stephan Haarhoff (Rhein-Erft-Kreis/Köln) Freispringen/Beurteilen:

3. Platz

Kathrin Tinscher (Oberberg) Freispringen/Beurteilen:

7. Platz

Liesa Rogge (Mettmann)

 

Peitschenführerin: Anna Knote (Oberberg)

Ersatz: Katharina Hannes (Oberberg)

 

Mannschaft, insg. 9. Platz